Bohm´scher Dialog

„Dialog“ als besondere Form der Kommunikation wird hier nicht umgangssprachlich verwendet, sondern im Sinn eines seiner „Väter“ David Bohm (1917 -1992). Dialog meint: freier Gedankenfluss, durch uns hindurch und zwischen uns.

 

Im Dialog kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu denken, forschen, erkunden und zusammen nach Lösungen von Problemen zu suchen. Es werden weniger fertige Argumente ausgetauscht, sondern vielmehr Horizonte geöffnet. So ist der Dialog eine Chance, Neues zu kreieren.

 

Heute sind unsere Wahrnehmung und Offenheit für Neues und damit unsere eigene Entwicklung eingeschränkt. Unser uns innewohnendes Potential können wir nicht wirklich frei entfalten wie dies möglich wäre.

Der Dialogforscher William Isaacs bezeichnete den Dialog als „Kunst, gemeinsam zu denken“. Die essentiellen Fähigkeiten sind für ihn: Zuhören / Respekt / Innehalten / sich Mitteilen.

 

Die grundlegenden Fähigkeiten („Kernfähigkeiten“), die zu einem solchen Dialog beitragen, können wir uns aneignen:

Dialog

Dabei lernen wir z .B.:

  • uns selber und anderen zuzuhören
  • gegenseitig sich respektieren
  • ausdrücken, was mich wirklich bewegt
  • mit einer fragenden und neugierigen Haltung Neues aufnehmen
  • alle „Gewissheiten“ einmal loszulassen und es für möglich halten, dass es auch ganz anders sein kann
  • im Gespräch frei von Bewertungen sein
  • unterschiedliche Sichtweisen nutzen, um uns gemeinsam weiterzuentwickeln, statt uns zu distanzieren

 

Der Dialog fördert bei den beteiligten Menschen Kreativität, die Verbindung untereinander, die Entwicklung innovativer Problemlösungen, die Lösung von Konflikten. Er ist deshalb zum Einsatz in Gruppen, in privaten und öffentlichen Organisationen und Unternehmen und in staatlichen Institutionen besonders geeignet.

 

Mit seinen Kernfähigkeiten erweitert der „Dialog“ die bereits vorgestellten Ansätze („Gewaltfreie Kommunikation“, „Zwiegespräche“) und trägt so auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu einem friedvollen, achtsamen und kreativen Zusammenleben bei.


Literatur:

  • Martina, Johannes F. und Tobias Hartkemeyer - Dialogische Intelligenz. Frankfurt/M 2015
  • Johannes Schopp - Eltern stärken. Oppladen 2019, 6. Auflage
  • Otto Scharmer - Theorie-U. Heidelberg 2020